Interkulturelle Kompetenzen

 Einleitung

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Eine Reihe von kognitiven und affektiven Fähigkeiten, und Verhaltensmustern und Merkmalen, die eine effektive und angemessene Interaktion in einer Vielzahl von kulturellen Kontexten unterstützen. Einige haben interkulturelle Kompetenz als Entwicklungsprozess der persönlichen Reife definiert, bei dem sich der/die Lernende von einem niedrigerem zu einem höheren Level des interkulturellen Bewusstseins entwickelt (Bennett, 1986, 1998). Interkulturelle Kompetenzen können sich in Stufen der interkulturellen Sensibilität, von Ethnozentrismus bis zu Ethnorelativismus weiterentwickeln. Interkulturelle Kompetenz entspringt aus dem Lernen sich an Unterschiede anzupassen und dem psychologischen Stress, der durch Auslandserfahrungen, umfassende Wahrnehmungsänderungen, Verhalten und Überzeugungen hervorgerufen wird.

Lehrende und Erziehende sind sich immer mehr bewusst, dass sie viel mehr über den kulturellen Hintergrund aller ihrer SchülerInnen und den Gemeinschaften in denen sie wohnen verstehen müssen. Die interkulturellen Kompetenzen der Lehrenden beziehen sich hauptsächlich auf passende erzieherische Mittel, auf die Fertigkeiten und auf die wissenschaftliche Ausbildung, die die Lehrenden für eine interkulturelle Erziehung haben müssen genauso, wie auf seine/ihre Flexibilität oder Fähigkeit die Theorien anzuwenden, damit er/sie mit Sprachkompetenz mit Diversität umgehen können, um seine/ihre Lernziele zu erreichen (Papachristos, 2007).

Folglich müssen die Lehrenden flexible Methoden annehmen, die den multikulturellen Besonderheiten der Individuen und den Teams in der Klasse entsprechen. Das spiegelt die Notwendigkeit einer interkulturellen Dimension in der LehrerInnenausbildung wider (Damanakis, 2005, Betelaan, 2008, Karatzia and Spinthouraki, 2005, Palaiologou and Euaggelou, 2003).

Die Kompetenz hat zwei Voraussetzungen. Auf der einen Seite ist es das Wissen über fremde Gesellschaften und soziale Prozesse, über sich selbst und Andere und über die Interaktionen und Alles was noch drinnen ist, in einer bestimmten Situation. Die andere Voraussetzung ist die Haltung. Das bezieht sich auf Eigenschaften wie Offenheit, Flexibilität, Empathie, Bewusstsein für andere und die Fähigkeit, die eigene Perspektive zu relativieren und Fehlfunktionen und Widerstände zu überwinden, Alles was es erlaubt Beziehungen zu anderen Kulturen zu etablieren und Aufrecht zu erhalten.

Interkulturelle Kompetenzen – Vielfalt von kulturellen Kontexten

Kognitiv Affektiv Verhaltenstechnisch
Kulturelle Selbstbewusstheit Neugierde Beziehungen aufbauen
Kulturelles Allgemeinwissen Kognitive Flexibilität Zuhören, Problem lösen
Kulturelles Spezialwissen Motivation Empathie
Interaktionsanalyse Offenheit Informationen sammeln

Unterrichtsstrategien um das Engagement von kulturell diversen SchülerInnen zu erhöhen

Um das Engagement von kulturell diversen SchülerInnen zu erhöhen, versuche spezielle Unterrichtsstrategien, entwickelt von einer Gruppe:

  1. Lege über den Lehrplan und gewünschte Verhaltensweisen, klare Erwartungen zu Unterrichtsteilnahme und den Wert kulturelle Perspektiven zu teilen fest.
  2. Variiere die Arten der Unterrichtsbeteiligung, wie arbeiten in Zweiergruppen und Kleingruppen bevor man der großen Gruppe berichtet; verwende „Klicker“, verwende Reaktionen auf die Kurswebsite/Diskussionsforum bei einer Klassendiskussion; SchülerInnen schreiben individuelle Verträge die Punkte zu den Kategorien ihrer Fähigkeiten festlegen, die sie entwickeln wollen.
  3. Kommuniziere auf einem individuellen Level, z.B., verlange von den SchülerInnen Anwesenheitslisten während der ersten 2-3 Wochen zu unterschreiben (oder gib ihnen bestimmte Incentives); gehe im Raum herum, um die SchülerInnen oder die Gruppen auf eine individuellere Basis zu motivieren.
  4. Bilde einen Sesselkreis mit einem Redestab.
  5. Plane Zeit für Reflexion ein, bevor du Reaktionen aus der Klasse erbittest.
  6. Erhöhe den Status von SchülerInnen mit niedrigeren Sprachkenntnissen.
  7. Verwende, zeige und erzähle über Aktivitäten, um Kultur hervorzuheben, z.B. binde „Artefakte“ in e-Portfolios ein.
  8. Gruppenzusammenstellungen und Zuweisungen sind beabsichtigt, z.B., übertrage bestimmte Rollen; verwende Spielkarten, um die Gruppen zufällig zusammenzusetzen.
  9. Teile Bewusstsein für persönliche Einschränkungen und Weltanschauungen.

 Übung

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Titel: Kulturelle Identität

Ziel: das Bewusstsein der Lehrenden für ihre kulturelle Identität und über ihren Grad ihrer gefühlten interkulturellen Kompetenzen zu schärfen

Inhalt:

SCHRITT 1.

Du hast eine kulturelle, ethnische und/oder rassische Identität, die dein Verständnis der Welt prägt und die Wahrnehmung Anderer.

Nimm dir ein paar Minuten Zeit und schreibe deine eigenen kulturelle Identität nieder und deine Erfahrungen damit.

Hast du eine rassische Identität? Wie prägt sie deine Sicht auf dich selbst? Wenn du das gemacht hast, diskutiere es mit Jemandem aus einer anderen Kultur oder Rasse.

SCHRITT 2.

Antworte den vorgeschlagenen Fragen als Reflexion zur Beurteilung deines Grades deiner gefühlten interkulturellen Kompetenz:

  • Hast du den Lehrinhalt für die SchülerInnen deiner Klasse mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund angepasst und auf welche Art?
  • Hast du alternative Lehrmodelle, passend für multikulturelle Klassen verwendet? Wenn ja, nenne zwei Beispiele.
  • Glaubst du, dass deine ausgewählten Lehrmethoden passend für ein multikulturelles Umfeld sind und warum?
  • Glaubst du, dass deine erzieherischen Aufgaben SchülerInnen, die sprachlich und kulturell verschieden sind, entsprechen?
  • Bis zu welchem Grad kannst du mit Einrichtungsgegenständen umgehen, die Diversität betreffen?
  • Bis zu welchem Grad, glaubst du, kannst du zufriedenstellend mit Problemen und Konflikten zwischen SchülerInnen verschiedener Kulturen umgehen?

Materials: Paper and Stift.

 Fallstudien

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Zwei SchülerInnen sind in derselben Klasse der Grundschule, die gerade mit ihren Familien aus verschiedenen Ländern angekommen sind. Yinan kommt aus China und Sascha aus Russland. Sie können nicht gut Englisch (oder die Landessprache).

Während der ersten Wochen im Unterricht, hat Yinan noch Nichts zur Diskussion in der Klasse beigetragen. Sie fühlt sich unwohl wenn die/der LehrerIn die Konversation eröffnet und sie lehnt es ab an den meisten Aktivitäten teilzunehmen, weil es für sie schwer ist die Anleitungen zu verstehen.

Sascha spricht ziemlich energisch, manchmal sagt er 5-7 Sätze auf Englisch, die restliche Zeit spricht er Russisch. Er ist sehr gesprächig.
In der dritten Woche, setzt der/die LehrerIn eine Gruppenübung an und bittet die Klasse sich in 3-4er Gruppen zu begeben. Innerhalb von Minuten haben sich die SchülerInnen sortiert und Yinan und Sascha bleiben ohne Gruppe über.

Reflexionsfragen:

  • Wie fühlst du dich in Bezug darauf, was du in diesem bestimmten Moment beobachtet hast?
  • Wie glaubst du fühlen sich Yinan und Sascha?
  • Was scheint das Hauptproblem für die Integration in die Klasse zu sein?

Basierend auf Schritt 2 der Übung, die oben präsentiert wurde, reflektiere diese Fragen:

  • Glaubst du, dass es notwendig ist, den Lehrinhalt auf die SchülerInnen dieser Klasse mit unterschiedlichen kulturellem Hintergrund anzupassen und warum?
  • Glaubst du, dass die angewendete Unterrichtsmethode im speziellen Fall die Passende für das multikulturelle Umfeld war? Arbeite an den Gründen, warum.
  • Glaubst du, dass der/die Lehrerin sich auf ihre erzieherischen Aufgaben in der Klasse mit sprachlich und kulturell verschiedenen SchülerInnen beziehen kann? Rechtfertige deine Antwort.
  • Wie würdest du in dieser speziellen Situation als LehrerIn handeln?
  • Wie würdest du mit Problemen und Konflikten zwischen SchülerInnen verschiedener Kulturen umgehen?